«Skepsis gegenüber Konzept» – Leserbrief im Affolter Anzeiger vom 29.8.2025

Als Reaktion auf die Artikel „Heisse Spitex-Diskussion in Bonstetten“ und „Vielschichtig und komplex“ von Daniel Vaia, Affolter Anzeiger 22.08.2025

Spitex Knonaueramt steht für qualitativ hochwertige Pflege und Betreuung zu Hause – basierend auf einem starken Netzwerk im Knonaueramt mit Spital, Pflegeheimen, Ärzteschaft und Gemeinden. Dank dieser Vernetzung sowie aktiver Mitarbeit in kantonalen und nationalen Gremien gestalten wir Entwicklungen im Gesundheitswesen mit und setzen diese rasch um – zum Wohl unserer Kundinnen und Kunden.

Die Realität ist: Heute können immer mehr Menschen, auch mit komplexem Pflegebedarf, in den eigenen vier Wänden bleiben. Unsere Fachkräfte leisten hochspezialisierte Pflege – von Psychiatrischer Spitex über Palliativ- und Demenzpflege bis hin zu Wundexpertise. Seit 2025 stellen wir zudem pflegende Angehörige an. Leistungen dieser Art können kleinere Organisationen nur bedingt erbringen.

Besonders wichtig ist uns die Aus- und Weiterbildung: 44 Fachpersonen haben in den letzten Jahren bei uns ihre Lehre oder ihr Studium abgeschlossen – und über die Hälfte ist langfristig geblieben. Damit sichern wir nicht nur unsere Qualität, sondern auch die Zukunft der Pflege in der Region.

In den Diskussionen der letzten Wochen wurde mehrfach der Eindruck erweckt, die Spitex Knonaueramt sei besonders teuer. Das ist falsch: Wir bewegen uns im gesunden Mittelfeld der kantonalen Vergleiche, wie die offiziellen Publikationen des Kantons Zürich zeigen. Die Behauptung, eine neu gegründete Spitex könne dieselben Leistungen günstiger und in gleicher Qualität erbringen, ist reine Spekulation.

Das Vorhaben, eine junge Organisation gleichzeitig mit Spitex und Pflegeheim zu betrauen und in kurzer Frist Gewinne zu erwarten, ist unrealistisch. Synergien zweier Kleinstbetriebe sind gering, unterschiedliche Regulatorien erschweren die Führung. Verluste in erheblicher Höhe könnten am Ende die Gemeinde treffen. Dass auch andere Institutionen das Projekt ablehnten, bestätigt unsere Einschätzung.

Die Spitex Knonaueramt hat vertiefte Kenntnisse vom Konzept und vom vorliegenden Businessplan. Marktrelevante Risiken werden nicht adressiert, die vorgelegte Plan-Erfolgsrechnung war widersprüchlich und unvollständig. Weshalb das Pflegeheim partout von einer Spitex geführt werden soll und nicht einem anderen Pflegeheim angehängt werden könnte, konnte Arianne Moser in den Gesprächen nicht klären. Dass auch andere Organisationen vom Projekt Abstand nahmen, zeigt die Skepsis gegenüber dem vorliegenden Konzept.

Wir stehen – Vorstand, Geschäftsleitung und über 200 Mitarbeitende – bereit, gemeinsam mit allen Gemeinden integrierte, tragfähige, fachlich wie wirtschaftlich überzeugende Lösungen zu entwickeln. Jeden Tag setzen wir uns mit Herzblut dafür ein, dass Menschen im Knonaueramt die Pflege und Betreuung erhalten, die sie brauchen – professionell, wohnortnah und zuverlässig.

Tessa Müller, Präsidentin
Verena Bieri, Geschäftsleiterin

Verein Spitex Knonaueramt

26.08.2025 / bve / gsa